Planungsfehler des TBZ bedroht Exe-Radweg

 |  von Thomsen / Foerde.news

Flensburg
Die Entwässerung sei aufgrund Flensburgs überlasteter Kanalisation sehr schwierig und müsste komplett neu gestaltet werden. - Foto: ADFC Flensburg

Flensburg – Der Ausbau des Radwegs entlang der Exe droht aufgrund offensichtlicher Planungsfehler des TBZ zu scheitern. Tim Meyer-König vom ADFC Flensburg äußert sich dazu: "Hier wurde geschlafen." Sabine Leposa (TBZ) erklärte dem 56. Finanzausschuss (FA), dass die Entwässerung des Radwegs so komplex sei, dass das Budget um sage und schreibe 750.000 EUR erhöht werden müsse. Die Politik reagierte verstimmt und Frau Leposas Erklärung mutete komisch an: Es hätte sich erst jetzt gezeigt, dass die angesetzten 10.000 EUR nicht ausreichen würden.

Die Entwässerung sei aufgrund Flensburgs überlasteter Kanalisation sehr schwierig und müsste komplett neu gestaltet werden. Eine Antwort auf die Frage, wie es zu solch einer massiven Fehleinschätzung kommen könnte, blieb sie schuldig. Meyer-König kommentiert: "Gerade dieser extrem untermaßige Abschnitt, auf dem sich Fußgänger und Radfahrende bei jeder Begegnung in die Quere kommen, taugt nicht dazu, als Veloroute durchzugehen."

Die Entscheidung über das Projekt hat der Finanzausschuss jetzt zurück in die Hand des SUPA gelegt, womit dessen Zukunft unsicher ist. Der politische Wind hat sich gedreht und die Parteien sind im Wahlkampf. Schon Anfang des Jahres sprach sich Oberbürgermeister Fabian Geyer beim Besuch der Grünen-Fraktion gegen das Projekt aus.

Dass das Flensburger Radwegenetz schlecht ist, darüber herrscht angesichts einer Note 4.3 des ADFC Fahrradklima-Test breite Einigkeit. Allerdings hinken Stadt und Politik dem Zeitplan des Masterplan Mobilität inzwischen um Jahre hinterher und dass das absehbare Vor und Zurück keinen Fortschritt bringt, ist deutlich. Meyer-König betont: "Leidtragende sind Flensburgs Radfahrende und Fußgänger, die sich angesichts dieser schwerwiegenden Planungsfehler und Verzögerungen weiterhin diesen völlig unzureichenden Weg teilen müssen."

Die einzige Hoffnung besteht nun darin, für 2024 geplante Projekte nach hinten zu schieben und damit finanziellen Spielraum zu schaffen. Auch von der chronisch überlasteten Verkehrsplanung gab es hierzu grünes Licht.