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Innovative KI-Software verbessert Schlaganfallversorgung in Flensburg

 |  von Thomsen / Foerde.news

Prof. Dr. Stefan Müller-Hülsbeck und Dr. med. Silke Hopf-Jensen präsentieren die neue KI-Software - Foto: Thomsen

Flensburg – Die Flensburger Kliniken setzen künftig auf modernste Technologie, um Schlaganfallpatienten noch schneller und effizienter zu versorgen. Möglich macht dies eine KI-basierte Software, die dank des erst kürzlich gegründeten Fördervereins der Flensburger Kliniken finanziert wurde. Bei der offiziellen Vorstellung am 24. Juli zeigten sich Klinikvertreter und Förderer begeistert über das bislang Erreichte und die künftigen Möglichkeiten.

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Geschäftsführer Dr. John Näthke hob hervor, dass der Förderverein binnen kürzester Zeit wesentliche Projekte realisiert hat, die über die übliche Grundversorgung hinausgehen. „Es sind Projekte, die wir ohne den Verein kaum hätten umsetzen können“, betonte Näthke. Es gehe um ergänzende Qualität und Vernetzung, nicht um die grundlegende Finanzierung des Krankenhausbetriebs.

Der Vorsitzende des Fördervereins, Gerd Pontius, erklärte, dass der Verein innerhalb von neun Monaten rund 280.000 Euro gesammelt habe. „Unsere Aufgabe ist es, insbesondere die Akutmedizin in Flensburg zu stärken und mit innovativen Lösungen zu unterstützen“, so Pontius. „Zeit ist Gehirn, jede Sekunde zählt – besonders bei Schlaganfällen.“

Professor Dr. med. Stefan Müller-Hülsbeck, Chefarzt für Radiologie und Neuroradiologie, beschrieb die neue Software des Unternehmens Brainomix als revolutionär. Sie ermögliche es, Computertomographien innerhalb von 70 Sekunden auszuwerten – ein Vorgang, der bislang zwischen 30 und 45 Minuten dauerte. „Diese Zeitersparnis verbessert die Prognose der Patienten erheblich“, erläuterte Müller-Hülsbeck. Die KI-Software erkenne automatisch Hirnverletzungen und Gefäßverschlüsse, ermögliche eine sofortige Auswertung und unterstütze so rasche Therapieentscheidungen.

Silke Hopf Jensen, Fachärztin Radiologie und Neurochirurgie, betonte zudem den grenzüberschreitenden Charakter der Flensburger Schlaganfallversorgung. Patienten aus Dänemark sowie zahlreiche Urlauber profitierten ebenfalls von der neuen Technologie. Jensen hob hervor, dass die Software rund um die Uhr mit gleichbleibend hoher Qualität arbeite, Müdigkeit ausschließe und so die Ärzte entscheidend entlaste.

Die VR-Bank unterstützte das Projekt mit mehr als 52.000 Euro. Vorstand Michael Müller betonte das persönliche Engagement der Bank und erläuterte, dass sein Sohn kürzlich selbst von einem Schlaganfall betroffen gewesen sei. Die neue Software ist seit dem 7. Juli im Einsatz und hat bereits über 600 Patienten untersucht. Allein am Tag der Präsentation wurden während der Veranstaltung drei Patienten erfolgreich mit der KI diagnostiziert.

Die Verantwortlichen sind zuversichtlich, dass die neue Technologie in Flensburg beispielhaft für eine moderne, zukunftsweisende Schlaganfallversorgung in ganz Deutschland stehen wird.