Deutsches Haus in Flensburg wird grundlegend saniert - Zweijährige Schließung
| von Thomsen / Foerde.news
Flensburg – Das Deutsche Haus soll umfassend modernisiert werden und dafür für voraussichtlich zwei Jahre schließen. Das teilte Stadtsprecher Christian Reimer mit. Hintergrund ist der Auslauf des Mietvertrags mit dem Betreiber zum 31. Dezember 2027, den die Stadt als Startpunkt für die Arbeiten nutzen will.
Nach knapp einem Jahrhundert Nutzung sei eine grundlegende Erneuerung erforderlich. Vor allem zentrale technische Anlagen hätten das Ende ihrer Lebensdauer erreicht und müssten vollständig ersetzt werden. Eine Prüfung habe ergeben, dass die notwendigen Eingriffe – insbesondere an elektrischen Anlagen und der Brandschutztechnik – nicht im laufenden Veranstaltungsbetrieb möglich seien.
Die genauen Sanierungskosten werden derzeit ermittelt. Oberbürgermeister Dr. Fabian Geyer hat nach Angaben der Stadt Gespräche mit der Innenministerin über mögliche Fördermittel aufgenommen; Ergebnisse liegen noch nicht vor.
Das Deutsche Haus, 1930 nach Entwürfen von Magistratsbaurat Paul Ziegler und Stadtarchitekt Theodor Rieve als kulturelles Zentrum errichtet, gilt als Veranstaltungsstätte mit Ausstrahlung über die Stadtgrenzen hinaus. Aus dem historischen „Geschenk für deutsche Treue“ aus Anlass der Volksabstimmung 1920 ist ein offener Begegnungsort geworden, der ein breites Publikum erreicht. Nicht zuletzt durch Konzerte des Sønderjyllands Symfoniorkester zieht das Haus regelmäßig Gäste aus Dänemark an und trägt zur Frequenz in der Innenstadt bei.
Mit der Sanierung will die Stadt die Zukunftsfähigkeit des Hauses sichern – zugleich rechnet sie aufgrund der Schließzeit mit spürbaren Einschnitten im Veranstaltungsangebot der Region.
